Aktivisten in São Paulo demonstrieren gegen den Staudamm: Umweltschäden befürchtet
Bau des Belo-Monte-Staudamms erneut gestoppt
Einer der größten Staudämme der Welt darf vorerst nicht weiter gebaut werden. Ein brasilianischer Richter hat das umstrittene Projekt gestoppt: Die Arbeiten dürften erst fortgesetzt werden, nachdem die betroffenen Ureinwohner im Amazonas-Regenwald gehört wurden.
Sao Paulo - Der Belo-Monte-Staudamm ist eines der prestigeträchtigsten Projekte der brasilianischen Regierung. Die Umsetzung zieht sich bereits seit Jahrzehnten hin. Jetzt geht das juristische Tauziehen um das gigantische Wasserkraftwerk der Welt in eine neue Runde: Ein brasilianisches Gericht hat einen Stopp der Bauarbeiten an dem umstrittenen Staudamm im Amazonasgebiet angeordnet.
Die Justiz gab damit am Dienstag einem entsprechenden Antrag des Bundesstaats Pará statt, der moniert hatte, dass die Ureinwohner der Region vor dem Beginn der Bauarbeiten nicht angehört worden seien. Als das Parlament das Projekt 2005 genehmigt habe, habe es eine Untersuchung möglicher negativer Folgen für die Umwelt nach Beginn der Bauarbeiten gefordert. Dies hätte aber schon vor der Genehmigung erfolgen müssen, befand das Gericht.
Dem Baukonsortium Norte Energía wurden nun unter Androhung hoher Strafzahlungen die Arbeiten untersagt. Zuerst müssten die Ureinwohner vom Parlament gehört werden, so wie es die Verfassung vorsehe, urteilte das Gericht. Norte Energía kann gegen das Urteil aber Berufung einlegen.
Der Bau des Staudamms ist seit jeher umstritten. Bereits im September 2011 hatte ein Gericht einen Baustopp verhängt und geurteilt, der Bau hindere die Ureinwohner am Fischen. Weil die Regierung sich weigerte, an einem Vermittlungstreffen teilzunehmen und die Arbeiten fortgeführt wurden, hatten Hunderte Ureinwohner und Umweltschützer den Staudamm mehrmals besetzt, zuletzt vor wenigen Wochen.
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